Sehr geehrte Damen und Herren
Fühlen Sie sich vom Tempo unserer heutigen Welt auch manchmal überfordert und wünschen sich in Zeiten zurück, als die Uhren noch etwas langsamer tickten? So empfehlen wir Ihnen, eine unserer Reisen im Spätsommer zu buchen. Wer Burgen, Ritter, Rüstungen und altes Handwerk liebt, hat besonderes Glück – gleich drei unserer Angebote im August führen ins Mittelalter.
Den Thurgau vor 100 Jahren erleben Sie an der Führung im schweizweit einzigartigen Schaudepot St. Katharinental. Haben Sie gewusst, dass unser Kanton einst ein beliebtes Ziel für Auswanderungswillige aus dem Bernbiet und Süddeutschland war?
Selbstverständlich unterziehen wir die Vergangenheit einem Realitätscheck. Es könnte durchaus sein, dass Sie danach ganz glücklich sind mit dem Hier und Jetzt.
Auf bald im Museum – wir freuen uns auf Sie.
Herzliche Grüsse
Ihr Museumsteam
Mittwoch | 21. August 2024 | 18–19 Uhr
Im Jahr 1230. Die Errichtung der sagenumwobenen Burg zu Frauenfeld
Öffentliche Schlossführung mit Dr. Eva Riediker-Liechti, Archäologin Schloss Frauenfeld, Eintritt frei Anmeldung
800 Jahre alt und noch kein bisschen müde. Schloss Frauenfeld ist ein Monument der Superklasse, nicht umsonst steht es seit 1960 unter Bundesschutz. An der Führung tauchen Sie ins 13. Jahrhundert ein, als um 1230 hoch über der Murg aus Gletscherfindlingen die mächtige Burg zu Frauenfeld aufgetürmt wurde. Sie erfahren, mit welchen technischen Hilfsmitteln solche Megalithbauten enstanden sind und welche Spuren heute noch vom Leben der Menschen in der Burg zeugen.
Findlinge der letzten Eiszeit bilden den Wehrturm der Frauenfelder Burg.
Sonntag | 25. August 2024 | 11–17 Uhr
Auf ins Mittelalter! Familienerlebnis auf der Burg
Schloss Frauenfeld, Eintritt frei
Ein köstlicher Brotduft liegt in der Luft, aus der Schmiede erklingen rhythmische Hammerschläge, Bader Magnus preist seine Wunderheilmittel an und ein Schreiner bearbeitet Holz mit der Axt: Auf Schloss Frauenfeld erleben Sie ein farbenprächtiges Spektakel für Gross und Klein.
Attraktionen zum Staunen und Mitmachen:
- Schmied, Steinmetz, Ziegler und Schreiner am Werk
- Armbrustschiessen, Balkenkampf und Hellebardendrill
- Schreiben mit Feder und Tinte
- Fladenbrot und Apfelmus à la Mittelalter
- 20-Minuten-Touren im Schloss
- Kurztheater
- Fantastische Geschichtenschatullen
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: In der Schlossschenke geniessen Sie Herzhaftes vom Grill.
Der Mittelaltertag auf Schloss Frauenfeld: ein Erlebnis für die ganze Familie.
Donnerstag | 29. August 2024 | 12.30–13 Uhr
Schöner Wohnen. Die Burg im 13. Jahrhundert – komfortabler Herrschaftssitz oder zugiges Gemäuer?
Museumshäppli mit Dr. Iris Hutter, Archäologin
Schloss Frauenfeld, Eintritt frei Anmeldung
Aus unzähligen Filmen und Büchern meinen wir das Leben auf einer mittelalterlichen Burg zu kennen. Die Vorstellungen reichen von wild-romantisch über heimelig bis zu unwirtlich und karg. Wie die Wirklichkeit damals aussah, weiss Iris Hutter. Anhand verschiedener Burganlagen im Thurgau verrät sie, was beim Bau einer Burg im Mittelalter wichtig war. Welche Wohnansprüche hatten Frau und Herr Burgbewohner? Bequem, praktisch, schön, schick, wehrhaft oder repräsentativ? Mehr dazu am Museumshäppli.
Wohnen auf einer mittelalterlichen Burg, romantisch oder ungemütlich?
Sonntag | 8. September 2024 | 14–15 Uhr
Auswandern in den Thurgau. Saisoniers aus Süddeutschland und Berner Einwanderinnen
Öffentliche Führung mit Carmen Aliesch, Historikerin
Schaudepot St. Katharinental, Eintritt frei Anmeldung
Freie Besichtigung der Ausstellung für alle Interessierten von 13–16 Uhr
Auswandern in den Thurgau war vor 100 Jahren ein Trend. Die Arbeitssuchenden kamen aus dem Emmental und dem Schwabenland – und das in Scharen. Ein wesentlicher Grund war der Arbeitskräftemangel in der hiesigen Landwirtschaft. Etliche Objekte in der volkskundlichen Sammlung des Kantons Thurgau zeugen von den bodenständigen Berner Bauern, die nicht nur ihre Muskeln, sondern auch ihre Arbeitsgeräte in den Thurgau mitgebracht haben. Weshalb die «Schwabenmaitli» ab den 1870-er Jahren unerwünscht waren und was das alles mit einer «neumodigen Sauerei» zu tun hatte, lernen Sie an der Führung.
Mädchen mit Kinderheugabel in Berner Form, 1930.
Unser Tipp: «Steine versetzen». Audiotour & 3D-Animation
Wissen Sie, wie die Burg zu Frauenfeld entstanden ist? Die Audiotour «Steine versetzen» nimmt Sie mit auf die Baustelle, ins Jahr 1230, als über einem Sandsteinfelsen riesige Gletscherfindlinge zu einem 19 Meter hohen Wehrturm geschichtet wurden. Sie entdecken Spuren des früheren Schlosslebens, erfahren Wissenswertes über die Anfänge der Stadt Frauenfeld und tauchen gemeinsam mit den fiktiven Schlossfiguren Elsi, Barbara, Konrad und Adrian ins Mittelalter ein.
Schloss Frauenfeld, CHF 5 Mehr dazu hier
Frauenfeld im Jahr 1250. Screenshot der 3D-Animation (Ikonaut, Brugg).
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