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Liebe und Hochzeit

Heiraten heute und vor 100 Jahren – dazwischen liegen Welten. Damals trat die Braut im noblen Schwarz statt ganz in Weiss vor den Traualtar. Während sich im 21. Jahrhundert zwei Drittel der Paare an einem Freitag das Jawort geben, wäre dies um 1900 undenkbar gewesen, da dieser Wochentag fleischfrei war. Weitere spannenden Fakten zum Bund fürs Leben zu Urgrossmutters Zeit vermittelt Historikerin Carmen Aliesch. Und zwar an der öffentlichen Führung vom Sonntag, 9. Juni 2024, im Schaudepot St. Katharinental.

Burschen und junge Frauen fanden früher das Liebesglück meist im gleichen Dorf. An den Spinn-Stubeten wurden Bande geknüpft, die mit einem selbstgeschnitzten Knopf besiegelt wurden. Liesse sich damit heutzutage noch ein Frauenherz erobern?

Klischees widerlegen

Hatten sich die Liebenden gefunden, ging es an die Hochzeitsvorbereitungen. Geschenke waren dabei das A und O. Unter den 12'000 Originalgegenständen aus vorindustrieller Zeit, die im Schaudepot St. Katharinental auf 2700 Quadratmetern museal inszeniert sind, finden sich allerlei Hochzeitspräsente – vom Kornsack bis zum klassischen Haushaltsgerät, ja sogar ein Toilettenstuhl ist dabei.

An der Führung räumt Carmen Aliesch, Kuratorin der volkskundlichen Sammlung, mit dem Klischee der jugendlichen Braut auf. Sie verrät, in welchem Alter sich Herr und Frau Schweizer bis zum Zweiten Weltkrieg vornehmlich vermählten, weshalb fast ein Fünftel aller Frauen unverheiratet blieb und welches Material in die sogenannten Hochzeitsböller gestopft wurde, damit diese auch so richtig krachten.

Auf eigene Faust entdecken

Von 13 Uhr bis 16 Uhr steht das Schaudepot St. Katharinental zudem zur freien Besichtigung offen. Für staunende Gesichter sorgen die neuesten Ausstellungsstücke: ein Säulengöpel, also eine Kraftmaschine, die ohne Strom und daher umweltfreundlich betrieben wurde, sowie das grösste historische Holzfass der Schweiz, ein 45'000-Liter-Gigant aus dem Jahr 1759. Für Fragen steht Carmen Aliesch zur Verfügung.

Die Führung im Schaudepot St. Katharinental in Diessenhofen startet um 14 Uhr, der Eintritt ist frei (Kollekte). Eine Anmeldung ist erwünscht. Der Genuss eines kulinarischen Leckerbissens auf der idyllischen Terrasse im Café Katharina am Rhein sowie der Blick in die prächtige Klosterkirche St. Katharinental runden den Sonntagsausflug nach Diessenhofen ab.


Carmen Aliesch verrät an der Führung, wie vor 100 Jahren geliebt und geheiratet wurde.

Veranstaltungsort

Schaudepot St. Katharinental
Diessenhofen

Organisation

Historisches Museum

Anmeldeformular

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