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Päpstliche Bleisiegel aus Thurgauer Böden. Gnadenerweise für die Ewigkeit oder ein Fall für die Latrine?

Museumshäppli im Schloss Frauenfeld

Sie waren mächtiger als die Mächtigsten heute, die Päpste des Mittelalters. Und Johannes XXIII. war in dieser Liga ein aussergewöhnlicher Platzhirsch. So reiste er 1414 auch ans grosse Konzil nach Konstanz, um der Welt zu zeigen, dass er das Sagen hatte. Auf der Durchreise im Thurgau versuchte er, Unterstützer zu gewinnen und mit Privilegien an sich zu binden. Dumm gelaufen: Er wurde am Konzil abgesetzt und die Privilegien verloren ihren Wert. Entwertet waren somit auch die mit Bleisiegel versehenen päpstlichen Urkunden. Was passierte nun mit ihnen?

Schatz im Feld

Das Pergament der Urkunden war so kostbar, dass es gelagert und neu beschriftet wurde. Die nicht mehr gültigen Siegel wurden gebrochen oder nicht selten im stillen Örtchen entsorgt. Als die Latrinen geleert wurden und deren Inhalt als Dünger auf die Felder kam, gelangten auch die Siegel dorthin. 

Geschichte dahinter

Welche Besitzer, Privilegien oder Geschichten sich hinter den Siegeln aus der Kloake des Mittelalters verbergen, ist am Kurzvortrag über Mittag im Schloss Frauenfeld zu erfahren. Der Münzexperte Lorenzo Fedel zeigt die Thurgauer Wertstücke und ermöglicht damit auch einen Einblick in die Welt der Mittelalterarchäologie. Die Veranstaltung startet am 25. Mai um 12.30 Uhr und ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich


Bleibulle von Papst Johannes XXIII. (1410–1415).

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau

Anmeldeformular

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