Schmusekatze, Schönheitskönig und Ungeziefer. Mensch-Tier-Beziehungen im ländlichen Thurgau
Haustiere im 19. Jahrhundert sind in erster Linie Arbeitstiere. Darunter fallen nicht nur Schwein, Rind und Pferd, sondern auch Hund und Katze. Ihr wirtschaftlicher Nutzen steht klar im Zentrum. Seither hat sich der Stellenwert von Tieren in unserer Gesellschaft stark verändert. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 25. August 2022 thematisiert Historikerin Carmen Aliesch, wie aus Mäusejägern Schmusekatzen und aus Zugtieren Therapiepferde geworden sind.
Vermenschlichung und Entfremdung: Diese beiden gegenläufigen Begriffe beschreiben die Entwicklung der Beziehung zwischen Mensch und Tier im Laufe des 20. Jahrhunderts. Einige Tierarten mausern sich zu Lebensbegleitern, andere wie Ochs oder Rind verlieren ihren Status als Arbeitsgefährten und werden verkommen zu Fleisch- und Milchlieferanten.
Bekämpfung mit Chemie
Ganz arg geht es denjenigen Tieren, die der Mensch als Schädlinge deklariert und mit Chemiekeule den Garaus macht. Während Max und Moritz im 19. Jahrhundert die Maikäfer noch eigenhändig von den Bäumen schütteln, finden Mitte des 20. Jahrhunderts gross angelegte chemische Bekämpfungsaktionen statt, die den über 100 Millionen Käfern im Thurgau zu Leibe rücken.
Bedeutender Sammlungsschwerpunkt
Die Erforschung der Beziehung zwischen Mensch und Tier ist ein junges Wissenschaftsgebiet. In der volkskundlichen Sammlung des Historischen Museums Thurgau hingegen bildet es seit Jahrzehnten einen Sammlungsschwerpunkt. Am Kurzvortrag über Mittag präsentiert Carmen Aliesch die Erkenntnisse, welche die volkskundlichen Objekte zum Umgang mit Tieren in den vergangenen 150 Jahren liefern.
Die Veranstaltung beginnt um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld, Teilnehmerzahl beschränkt, Anmeldung erforderlich
Die Kuh als Nahrungslieferantin, Arbeitskraft und Kameradin. Foto: Konrad Keller
Veranstaltungsort
Schloss Frauenfeld
8510 Frauenfeld
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Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch
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