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Werche und Puure. Schwaben und Bernerinnen im frühindustriellen Thurgau

Vor 150 Jahren waren Einwanderungswillige im Thurgau willkommen, Landarbeiterinnen und Bauern aus dem Emmental und Schwabenland gefragte Fachkräfte. Im Rahmen der Museumshäppli lädt Carmen Aliesch, Sammlungskuratorin der volkskundlichen Sammlung des Historischen Museums Thurgau, am Donnerstag, 28. November 2024, im Schloss Frauenfeld zu einer Spurensuche mit ihrem Kurzvortrag «Werche und Puure» ein.

Ende des 19. Jahrhunderts zog die junge Thurgauer Generation in die Industriestädte, wo bessere Löhne und neue Arbeitsplätze lockten. Ihre helfenden Hände fehlten fortan auf den heimischen Höfen. Abhilfe schafften einwanderungswillige Landarbeiterinnen und Bauern, die den Bodenseeraum mit ihrer Muskelkraft und Kultur nachhaltig prägten.

Muskeln und Innovation aus Bern

Um 1930 war fast jeder zehnte Thurgauer ein Nachkomme eingewanderter Berner Familien. Namen wie Gerber, von Siebenthal, oder Zurbuchen sind bis heute Zeugen dieser Binnenmigration. Doch nicht nur die Namen, auch ungewöhnliche Gerätschaften wie der «Steinchratten» oder das «Stossbutterfass» erinnern an die Herkunft der Zugewanderten. Kulinarisch wirkte der Einfluss der zugewanderten Käser: 1985 stellten 120 von 166 Thurgauer Käsereien Emmentaler her.

Süddeutsche Erntehelfer: Schwabenmädchen und Schwabenarbeiter

Eine ebenso prägende Migrationsbewegung kam aus dem Schwabenland. Junge Heuerinnen und Mäher boten ihre Dienste auf dem Romanshorner Heuermarkt an und «Schwabenmaitli» und «Schwabenschnitter» arbeiteten während der Getreideernte für zwei bis drei Wochen in der Region. Sie brachten nicht nur Arbeitskraft, sondern auch kulturelle Bereicherung. Mit Trachten, Gesängen und Tanzfesten wie der «Sichelhänkete» hinterliessen sie eine bleibende Erinnerung.

Mehr dazu wird beim Museumshäppli «Werche und Puure» von Carmen Aliesch am Donnerstag, 28. November 2024, 12.30 bis 13.00 Uhr im Schloss Frauenfeld serviert.Der Eintritt ist frei (Kollekte). Eine Anmeldung ist erwünscht.


Gelungene Integration: Berner Heugabel trifft Thurgauer Obstsaft, Werbeplakat 1944

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau

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