Herrscher und Beherrschte im Thurgau
Der Thurgau war lange Zeit fremdbeherrscht. Lokale Machtträger jedoch wussten sich zu wehren. An der öffentlichen Führung vom Mittwoch, 6. November 2024, geht der Historiker Dr. Heinrich Speich im Schloss Frauenfeld darauf ein, wie das komplexe Zusammenspiel der Thurgauer mit den fremden Vögten funktionierte.
Der Thurgau war im Mittelalter eine reiche Landschaft. Gut bestückt war nicht nur die Natur, sondern auch die Herrschaft. Es entstanden bald einflussreiche Burganlagen und Klöster, welche über die Menschen herrschten. Die meisten Leute fristeten ihr Leben als Untertanen.
Flickenteppich der Macht
Im heutigen Kantonsgebiet rangen mächtige kirchliche Herrschaftsträger wie die europaweit einflussreiche Klosterinsel Reichenau, das Bistum Konstanz oder die
Fürstabteil St. Gallen um Macht. Am Mächtespiel beteiligten sich auch die weltlichen Herrschaften, allen voran die Kyburger, die Habsburger und die Eidgenossen. Mit der Zeit kamen die gegen Ende des Mittelalters in der Bedeutung gewachsenen Städte hinzu, welche Einfluss ausübten.
Vögte in Schranken
Die fremden Herrschaften wechselten regelmässig. Insbesondere bei den Eidgenossen, die alle zwei Jahre einen anderen Vogt in den Thurgau entsandten, führte das zu einer gewissen Instabilität. Dies gab Männern der Region die Gelegenheit, sich ein gutes Stück vom Machtkuchen abzuschneiden. Als Gerichtsherren organisiert oder als
Amtsträger aus einheimischen Familien etabliert, sorgten sie für Kontinuität in der Herrschaft.
Wer in diesem komplexen Miteinander die tatsächliche Macht innehatte, dazu gibt es aufschlussreiche Antworten. Bei der Führung «Herrscher und Beherrschte» des
Historikers Dr. Heinrich Speich vom Mittwoch, 6. November 2024, von 18 bis 19 Uhr, im Schloss Frauenfeld, steht das Ringen um Macht im Thurgau im Fokus. Eine Anmeldung ist erwünscht. Der Eintritt ist kostenlos.
Der Gerichtssaal auf Schloss Frauenfeld war jahrhundertelang die Schaltzentrale der Macht im Thurgau.
Veranstaltungsort
Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld
Allgemeine Angaben
Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
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