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Nichts verschwenden – wiederverwenden!

Über 10'000 originale Gegenstände aus der Zeit um 1900 schaffen im Schaudepot St. Katharinental die ideale Kulisse für einen Ausflug in die Vergangenheit. Damals machte Not unsere Vorfahren erfinderisch, liess sie zu wahren Recycling-Künstlern werden. Diese Wiederverwertungskultur ist Thema der Führung am Sonntag, 10. September 2023, mit Historikerin Carmen Aliesch anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals.

Repariert, wiederverwendet oder umgenutzt wurde früher fast alles. Ausschlaggebend für den schonenden Umgang mit Ressourcen waren nicht allein finanzielle Aspekte. Die Wiederverwertung von ausgedienten Alltagsgütern widerspiegelt die Geisteshaltung der Gesellschaft bis in die 1950er-Jahre.

Die vielen Leben eines Apfels

Nehmen wir als Beispiel den Apfel: Wenn er es heute überhaupt bis in die Verkaufsregale schafft, wird er im besten Fall gegessen oder verkocht. Es könnte aber auch sein, dass er im Kühlschrank verschrumpelt und in der Grünabfuhrlandet. Früher hingegen war der Lebenszyklus der Ostschweizer Starfrucht viel komplexer: Nach dem Vermosten wurde der übriggebliebene Trester vor dem Haus aufgehäuft, im Frühling zu sogenannten «Tresterstöckli» verarbeitet, die getrocknet im folgenden Winter wiederum als Heizmaterial dienten. Die Asche brachte man als Dünger zurück in den Obstgarten. Der Kreativität unserer Vorfahren waren keine Grenzen gesetzt. Ein abgewracktes Auto etwa diente als Antriebsmotor zum Holzfräsen und ein Säbel aus dem Militär fand im Waldbau eine zivile Wiederverwendung.

Kinderprogramm inklusive

An der Tour in der volkskundlichen Sammlung des Historischen Museums Thurgau führt Carmen Aliesch den Museumsgästen vor Augen, wie ressourcenschonend unsere Vorfahren lebten – und inspiriert vielleicht zu neuen Recycling-Ideen. Parallel zur Führung findet die ausgebuchte Kinderveranstaltung «Max und Moritz in sieben Streichen mit Koch-Workshop» mit Volkskundlerin Claudia P. Eimer statt. Doch nicht verzagen, Max und Moritz kommen 2024 wieder. 

Ausflugsziel der Extraklasse

Das St. Katharinental bietet an den Tagen des Denkmals noch viel mehr: Liebhaberinnen und Liebhaber von kirchlicher Kunst besuchen die Klosterkirche
St. Katharinental. Diese herausragende Schöpfung des süddeutschen Barocks ist von 14 bis 17 Uhr zur freien Besichtigung geöffnet. Der Genuss eines kulinarischen Leckerbissens auf der idyllischen Terrasse im Café Katharina am Rhein rundet den Sonntagsausflug nach Diessenhofen ab.
 
Die Führung im Schaudepot St. Katharinental in Diessenhofen startet um 14 Uhr .

Eintritt frei. Anmeldung erforderlich.


Historikerin Carmen Aliesch nimmt Museumsgäste mit auf eine Reise in die Zeit unserer Urgrosseltern. (Bild: Samir Seghrouchni)
 

Veranstaltungsort

Schaudepot St. Katharinental
Diessenhofen

Organisation

Historisches Museum

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