Game over. Weshalb um 1900 die einen Kinder spielen sollen, andere nicht
Unterschiedlicher konnte die Ausgangslage für Kinder Ende des 19. Jahrhunderts nicht sein: Nur jede fünfte Familie war in der Lage, Spielzeug zu kaufen. Wie beschäftigte sich der Nachwuchs von einfachen Leuten? Am Museumshäppli vom Donnerstag, 24. Juni 2021 stellt Historikerin Carmen Aliesch zwei Extreme gegenüber: den Spielalltag von Kindern aus bürgerlichen und denjenigen von Kindern aus ländlichen Verhältnissen.
Auf den ersten Blick waren Kinder aus gutsituierten Familien die grossen Gewinner: Ihre Spielsachen kauften die Eltern in den neu aufgekommenen Spielwarengeschäften. Ob Eile mit Weile, Gampiross oder Strickliesl – die neuen Spielzeuge hätten bestimmt viel Freude gemacht. Aber: In den bürgerlichen Haushalten spielten Kinder nur unter pädagogischer Aufsicht. Spass am Spiel war dabei nicht Priorität. Im Fokus stand viel mehr die geschlechtsspezifische Vorbereitung auf ihre Rolle in der Gesellschaft.
Ganz anders auf dem Land. Hier dominierte die Arbeit den Alltag der Kinder. Spielen war höchstens geduldet, und auch nur, wenn keine Arbeit anstand oder die Spielsachen aus Restmaterialien wie beispielsweise aus einem alten Fass hergestellt wurden. Doch: Im Wald und auf dem Feld waren die Kinder fern der elterlichen Fürsorge. Unfug und Schabernack wurden nicht getadelt.
Wer war wohl glücklicher? Am Kurzreferat über Mittag wägt Carmen Aliesch Pro und Contra der zwei unterschiedlichen Kinderalltage ab. Dabei präsentiert sie Spielsachen, die es heute noch gibt und solche, die längst vergessen sind. Die Veranstaltung startet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld, der Eintritt ist frei und es gilt eine Maskenpflicht. Beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich.
Kinderspielklassiker: das Schaukelpferd. Foto: Meinrad Schade
Veranstaltungsort
Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld
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Tel. +41 58 345 73 80
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