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Wen kümmerts? Das freiwillige Engagement von Frauen und Männern

Sie ist der Kitt der Gesellschaft: die Freiwilligenarbeit. Die Pandemie hat einmal mehr vor Augen geführt, dass es ohne sie nicht geht. Welche Aufgaben dabei Frauen und welche Männer traditionellerweise übernehmen, steht im Mittelpunkt des Erzählcafés am Samstag, 5. Juni 2021 im Historischen Museum Thurgau. Die Historikerinnen Nathalie Kolb Beck, lic. phil., und Dr. Petra Hornung bestreiten die Veranstaltung.

Mehr als 700 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit leisten Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr. Dazu gehört die Arbeit für wohltätige, soziale und kirchliche Organisationen ebenso wie die Mitwirkung in Sport- und Kulturvereinen oder das ehrenamtliche Engagement in politischen Gremien. Während sich Männer mehrheitlich in den Bereichen Sport und Politik engagieren, übernehmen Frauen den Löwenanteil in Sachen Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen und Bekannten. Die gemeinnützige Tätigkeit von Frauen hat Geschichte: Vor rund 150 Jahren formieren sich im Thurgau erste lokale Frauenvereine, um Bedürftige zu unterstützen. Lange sind sie für Frauen die einzige Möglichkeit, sich ausser Haus zu betätigen.

Gemeinnütziges Engagement der ersten Thurgauer Anwältin

Das Kurzreferat von Nathalie Kolb Beck zum Auftakt des Erzählcafés dreht sich um Dr. Dora Labhart-Roeder, welche 1938 den Thurgauischen Gemeinnützigen Frauenverein gründet. Schon als Studentin leistet die Zürcherin Freiwilligendienst und pflegt während der Spanischen Grippe kranke Soldaten. Später heiratet die promovierte Juristin den Romanshorner Anwalt Max Labhart und führt mit ihm als erste zugelassene Anwältin im Kanton Thurgau eine Kanzlei. Die berufstätige Mutter zweier Kinder setzt sich zeitlebens für juristische Forderungen von Frauen ein. Sie verfasst Vereinsstatuten, beispielsweise für den neugegründeten Säuglingsfürsorgeverein des Bezirks Arbon.

Neue Formen des sozialen Austausches

Heute existieren nebst den historisch gewachsenen Vereinen neue Formen des gemeinnützigen Miteinanders. Dazu gehören Quartiertreffpunkte, wo Frauen und Männer generationenübergreifend musizieren, stricken und flicken. Die beiden Gäste des Erzählcafés geben Einblick in ihr Freiwilligenengagement: Katrin Schlaginhaufen, ehemalige Präsidentin des Thurgauischen Gemeinnützigen Frauenvereins und Spitex-Pflegefachfrau, sowie Therese Baumgartner, Heilpädagogin und Koordinatorin des Quartiertreffpunktes Talbach in Frauenfeld. Alle Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, an der Gesprächsrunde teilzunehmen und von den erfüllenden und herausfordernden Seiten der Freiwilligenarbeit zu erzählen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem ThurgauerFrauenArchiv anlässlich «50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz». Sie beginnt um 14 Uhr im Schloss Frauenfeld, ist kostenlos und es gilt eine Maskenpflicht. Online-Anmeldung erforderlich.

Nächstes Erzählcafé: Donnerstag, 16. September 2021 zum Arbeitsalltag von Landfrauen und Bäuerinnen.

Freiwillig im Einsatz, um Erste Hilfe zu leisten. Frauen und Männer proben den Ernstfall am Samaritertag 1914 in Steckborn. Bildcredit: Sammlung Hansulrich Guhl, Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau
Freiwillig im Einsatz, um Erste Hilfe zu leisten. Frauen und Männer proben den Ernstfall am Samaritertag 1914 in Steckborn. Bildcredit: Sammlung Hansulrich Guhl, Frauenfeld, Historisches Museum Thurgau

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau

Anmeldeformular

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