Frauenpower in der Landwirtschaft
Haushalt, Familie, Garten und Mitarbeit im Landwirtschaftsbetrieb: Der Arbeitsalltag von Bäuerinnen und Landfrauen ist streng. Wie sich die Anforderungen an sie in den letzten Jahrzehnten verändert haben, steht im Mittelpunkt des Erzählcafés am Donnerstag, 16. September 2021 im Historischen Museum Thurgau. Die Historikerinnen Nathalie Kolb Beck, lic. phil., und Dr. Petra Hornung bestreiten die Veranstaltung.
Die meisten Landwirtschaftsbetriebe werden als Familienbetriebe geführt. War die Arbeitsteilung rund um Haus und Hof früher nach traditionellem Rollenverständnis organisiert, kamen für Frauen mit der Zeit weitere Aufgaben dazu. Die Altbäuerin Maria Lütolf aus Hefenhofen wirft im Erzählcafé einen Blick zurück auf ihr erfülltes und arbeitsreiches Leben auf einem Landwirtschaftsbetrieb. Sie hat selber erlebt, dass die Arbeit auch zu viel werden kann. Regula Böhi-Zbinden berichtet von ihren Erfahrungen als Präsidentin des Thurgauer Landfrauenverbands. In ihrer Funktion ist sie täglich mit den Freuden und Herausforderungen im Alltag von Bäuerinnen und Landfrauen konfrontiert. Das Publikum kann sich nach Wunsch aktiv einbringen und von eigenen Erlebnissen berichten.
Vorkämpferin für Bäuerinnen
Das Kurzreferat zum Auftakt des Erzählcafés beleuchtet das Leben von Frieda Rüdin-Meili (1901–1987), Bauerntochter aus Pfyn. Nach ihrem Abschluss der Sozialen Schule in Zürich während der 1920er-Jahre erkennt sie das Bedürfnis der Bäuerinnen nach Vernetzung untereinander und Bildung. So gibt sie den Anstoss zum ersten Bäuerinnentag im Thurgau, der 1929 in der reformierten Kirche in Weinfelden stattfindet. Selber Bäuerin amtet Frieda Rüdin-Meili später drei Jahrzehnte als Präsidentin der Frauenkommission des Thurgauischen Landwirtschaftlichen Kantonalverbandes. 1958 plädiert sie für das Frauenstimmrecht als Sache der Gerechtigkeit – vorsichtig formuliert in der Verbandszeitschrift «Thurgauer Bauer».
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem ThurgauerFrauenArchiv anlässlich «50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz». Sie beginnt um 14 Uhr im Schloss Frauenfeld, ist kostenlos und es gilt eine Maskenpflicht. Anmeldung online erforderlich unter: www.historisches-museum.tg.ch.
Weiterbildungswoche für Bauerntöchter auf dem Arenenberg in den 1940er-Jahren.
Veranstaltungsort
Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld
Allgemeine Angaben
Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch
Organisation
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