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Museumshäppli: Mit der Nadel gemalt

Abgebildet sind nicht Shaqiri oder Griezmann, sondern Jesus und Maria. Gehamstert wurden die Bildchen auch nicht von Fussballfans, sondern von gläubigen Christen. Doch auch die Andachtsbildchen aus St. Katharinental wurden in Alben gesammelt und waren heiss begehrt. Am Museumshäppli des Historischen Museums Thurgau vom Donnerstag, 26. Juli 2018, erfahren wir, was diese mittelalterlichen Panini-Bildchen so wertvoll macht.

Im 14. Jahrhundert kommen sie auf, die Andachtsbilder aus Pergament oder Papier im Kleinformat, meist mit Motiven aus der Passion, dem Jesuskind, Maria oder Heiligen. Sie entstehen als Einzelstücke oder in sehr kleinen Serien mehrheitlich in Frauenklöstern, wo sie in feinster Handarbeit gestickt und geschnitten werden. Gewisse gestickte Durchsichtbildchen sind derart sorgfältig gefertigt, dass die Motive auf der Vorder- und Rückseite exakt übereinstimmen und man nicht sieht, wie und wo der Stickfaden vernäht wurde. 

Kostspielige Handarbeit
Spätere Exemplare dieser von Nonnen gefertigten Bildchen sind oft mit der Schere von Hand geschnitten und zusätzlich koloriert oder kombiniert mit Medaillons oder Kartuschen. Gerade diese Exemplare wurden im 17. und 18. Jahrhundert hoch bezahlt. Mit dem Aufkommen des Stahldrucks und der industriellen Stanz- und Prägetechnik im 19. Jahrhundert werden die «Heiligen-Paninis» zur Massenware.
Doch was machte diese Andachtsbildlichen so beliebt? Wofür wurden sie überhaupt gebraucht? Am Museumshäppli im Schloss Frauenfeld lüftet Kunsthistorikerin Betty Sonnberger das Geheimnis um deren Verwendungszweck und illustriert die stilistische Bandbreite an Motiven und Techniken der im Kloster St. Katharinental hergestellten Andachtsbildchen.
 
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 26. Juli 2018, um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Eintritt frei, ohne Anmeldung

Die im Kloster entstandenen Andachtsbildchen zeugen von höchster Handwerkskunst.

 

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau