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Erst mal ins Welschland. Berufsleben von Mann und Frau – frei oder vorbestimmt?

Informatikerin, Kleinkinderzieher, Lastwagenchauffeuse – heute stehen Mädchen und Buben alle Berufe offen. Vor ein paar Generationen sah es anders aus, war doch eine geschlechterspezifische Ausbildung für junge Männer und Frauen vorgesehen. Ihr unterschiedlicher beruflicher Werdegang ist Thema des von Historikerin Dr. Petra Hornung moderierten Erzählcafés vom Dienstag, 11. Mai 2021 im Historischen Museum Thurgau.

Bis in die 1970er-Jahre war der Aufenthalt im Welschland Pflicht für viele Jugendliche aus der Deutschschweiz. Nebst dem Erwerb einer Landessprache war das Welschlandjahr häufig eine Anschlusslösung zwischen Schulzeit und Berufslehre. Junge Frauen absolvierten es als Hauswirtschaftsjahr, das für viele Frauenberufe obligatorisch war. Sie arbeiteten als Haushaltshilfe oder Kindermädchen in einer Familie, während junge Männer in einem Landwirtschafts- oder Lehrbetrieb unterkamen.

Pionierin der weiblichen Berufsberatung

Eine Frau, die viel für die Professionalisierung von Frauenberufen getan hat, war Anna Walder (1894–1986). Im Kurzreferat zum Auftakt des Erzählcafés würdigt Historikerin Nathalie Kolb Beck vom ThurgauerFrauenArchiv das Verdienst dieser Vorreiterin. Anna Walder leitete ab 1922 die neu gegründete Thurgauische Zentralstelle für weibliche Berufsberatung. Sie verhalf Generationen von Mädchen nach der Schulzeit zu Anschlusslösungen.

Wandelnde Ansprüche

Die beruflichen Ansprüche und Herausforderungen für Frauen und Männer haben sich in den letzten 50 Jahren stark gewandelt. Von ihrem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz als Berufs- und Laufbahnberaterin berichtet Verena Wüthrich-Peter von der Infostelle frau+arbeit in Weinfelden. Alle Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, an der Gesprächsrunde teilzunehmen, Fotos mitzubringen und von erfüllten und unerfüllten Berufswünschen zu erzählen.

Die Veranstaltung in Kooperation mit dem ThurgauerFrauenArchiv ist Teil der Erzählcafé-Reihe anlässlich des Jubiläums «50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz». Sie beginnt um 14 Uhr im Schloss Frauenfeld, ist kostenlos und es gilt eine Maskenpflicht. Anmeldung online erforderlich. Nächstes Erzählcafé: Samstag, 5. Juni 2021 zum freiwilligen Engagement von Frauen und Männern.

Männer an den Herd: erster Hauswirtschaftslehrer in Basel, 1980. Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv; Fotograf: Christian Lanz
Männer an den Herd: erster Hauswirtschaftslehrer in Basel, 1980. Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv; Fotograf: Christian Lanz

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau

Anmeldeformular

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